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Hannover Marathon 2025

Der Wecker klingelte um 8 Uhr, aber ich war schon vorher wach – einfach zu aufgeregt, denn heute war Lauftag! Trotzdem hatte ich erstaunlich gut geschlafen in meiner kleinen, aber feinen Hotel Box, die irgendwie gemütlicher war, als der Name vermuten lässt.

Nach einem kurzen Frühstück ging’s zu Fuß Richtung Start – 15 Minuten bei strahlendem Sonnenschein. Das Wetter war ein Geschenk: 10 Grad, blauer Himmel, kein Wind. Also wirklich: Bombenwetter für einen Lauf! Die Stimmung war entspannt, alle gut gelaunt. Bis dann der erste kleine Schock kam – Jacky hatte ihre Laufsocken vergessen! Kurze Panik, dann die Erlösung: Auf der Messe gab’s noch Socken. Gerettet, dank überteuerter Notfall-Wolle!

Und dann der Start – richtig geil mit "Scorpions" live auf der Bühne. „Rock You Like a Hurricane“ schallte über die Startlinie und ich hatte Gänsehaut. Die Stimmung? Unfassbar gut. Ich hätte direkt durchlaufen können bis zur Ziellinie – oder zumindest bis zur nächsten Banane.

Die Strecke war angenehm, flach und sonnig. Nur geradeaus, richtig geil zum Laufen. Die ersten 10 Kilometer liefen wie am Schnürchen – Pace 05:55 auf den Kilometer, ich fühlte mich wie ein gut geölter Motor mit Menschenhaut. Doch ab Kilometer 25 kamen dann die müden Beine. Der Körper wurde schwer, der Kopf müde. Was tun? Klar: Banane rein. Die Banane war nicht nur ein Snack, sie war mein Lebensretter. Ich hätte sie fast umarmt, wenn meine Arme nicht so müde gewesen wären.

Ab Kilometer 30 wurde es dann wild: Die Staffel-Läufer, Halbmarathonis und wir wurden alle auf die gleiche Strecke geführt. Plötzlich war’s voll, laut, etwas chaotisch – wie eine Mischung aus Volksfest und Flashmob auf Asphalt. Ich bin einfach weitergelaufen, mit Tunnelblick und Bananenpower.

Der Zieleinlauf war dafür umso schöner: Tolle Zuschauer, Applaus, Musik – der ganze Wahnsinn. Ich grinste wie ein Honigkuchenpferd auf Koffein. Erst dachte ich, ich finde meine Mädels nicht, aber dann – Überraschung! – standen sie da, jubelnd, winkend, mit Getränken. Fast wie im Film, nur dass wir alle sehr verschwitzt waren.

Die Kleiderausgabe war nochmal ein Kapitel für sich. Eine wilde Sucherei zwischen identischen Beuteln, Jacken und tausend Nummern. Leichte Verzweiflung inklusive. Aber irgendwann hatte ich meine Sachen

Auf dem Heimweg dann das unvermeidliche Drama: Stau. Elbtunnel. Stillstand. Ich hab innerlich gebetet: „Gott schütze den Elbtunnel und meine Blase.“ Irgendwann kamen wir dann doch durch – erschöpft, aber lebendig.

Als krönender Abschluss: Döner zum Abendbrot. Ich weiß nicht, ob es die Müdigkeit war oder echter Hunger, aber dieser Döner war das beste Essen seit Erfindung des Laufsports. Danach nur noch: Couch. Füße hoch. Zustand: Hauch von Nichts.

Ein Tag wie ein Film – mit Drama, Emotionen, Heldenreise und Happy End mit Knoblauchsoße.



 
 
 

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